Kennst du das auch? Du planst jede Minute, doch am Ende bist du gestresst und kannst den Moment nicht genießen? Dann ist dieser Blogbeitrag genau richtig für dich.
Der Auslöser: Ein Zoobesuch, der alles veränderte
Letzte Woche waren wir auf dem Rückweg aus dem Urlaub spontan im Zoo in Rotterdam. Nach zwei Stunden war ich gedanklich jedoch nicht mehr im Zoo, sondern bei der Rückfahrt. Ich wusste, wir haben noch knapp vier Stunden Fahrt vor uns. Wir wollten abends zu Hause essen, also hatte ich in meinem Kopf schon einen genauen Plan, wann wir wo sein mussten, um „pünktlich“ zu Hause zu sein. Das Ergebnis: Stress. Durch mein Kontrollbedürfnis habe ich es geschafft, den Zoobesuch nicht zu genießen und unnötig Energie zu verschwenden.
Warum dieser Drang nach Kontrolle?
In den ersten Jahren als Mama wollte ich ALLES kontrollieren. Schon während der Schwangerschaft bin ich daran gescheitert, was mich enorm gestresst hat. Als Mama bin ich irgendwann an meine Grenzen gestoßen, weil es so viele Dinge gibt, die ich gerne kontrollieren würde, aber nicht kann. Warum ist mir Kontrolle so wichtig? Weil ich mit Unsicherheiten nicht umgehen kann und deswegen die Kontrolle behalten möchte. Ich möchte Sicherheit für mich und meine Familie. Ich habe Angst vor Fehlentscheidungen. Das Problem dabei ist, dass ich dadurch viele schöne Situationen kaputt mache.
Viele Mamas verspüren den starken Drang, alles zu kontrollieren, aus mehreren Gründen:
Unsicherheit: Ungewissheit kann beängstigend sein, besonders wenn es um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Familie geht. Kontrolle vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Berechenbarkeit.
Angst vor Fehlentscheidungen: Die Verantwortung für das Wohl der Kinder kann überwältigend sein. Fehler zu machen, kann sich wie ein Versagen anfühlen.
Perfektionismus: Der Wunsch, alles perfekt zu machen, kann zu einem übermäßigen Kontrollverhalten führen. Die Vorstellung, dass nur durch perfekte Planung alles reibungslos läuft, erzeugt Druck.
Erfahrungen aus der Vergangenheit: Negative Erfahrungen oder traumatische Ereignisse können das Bedürfnis nach Kontrolle verstärken. Wer einmal erlebt hat, dass etwas schiefgeht, möchte in Zukunft jede Unsicherheit vermeiden.
Gesellschaftlicher Druck: Mütter werden oft von außen beurteilt und fühlen sich ständig beobachtet. Dies kann den Druck erhöhen, alles richtig zu machen und keine Fehler zuzulassen.
Der Wendepunkt: Loslassen lernen
Mein Gamechanger war, Stück für Stück loszulassen. Aber was bedeutet das konkret?
Um den Stress des Kontrollzwangs zu reduzieren, probiere folgende Schritte aus:
Nicht alles durchplanen: Versuche, beim nächsten Ausflug oder Ereignis keine genauen Zeitpläne zu machen. Lass den Tag einfach auf dich zukommen. Ja, es wird Momente der Unsicherheit geben, aber lerne, diese zu tolerieren.
Flexibilität üben: Anstatt auf eine pünktliche Heimkehr zu bestehen, sage dir selbst: „Wir kommen an, wenn wir ankommen.“ Konzentriere dich darauf, den Moment zu genießen.
Ereignisse akzeptieren, wie sie kommen: Wenn etwas nicht nach Plan läuft, sieh es als Teil des Erlebnisses und fokussiere dich darauf, was du aus der Situation lernen kannst.
Kleine Schritte machen: Fang an, mit kleinen Dingen loszulassen. Lass deine Kinder ihre Kleidung selbst wählen oder gestatte, dass das Abendessen nicht immer zur gleichen Uhrzeit stattfindet.
Mach den nächsten Schritt
Es ist nicht einfach, die Kontrolle loszulassen, besonders wenn es um die Sicherheit und das Wohlbefinden deiner Familie geht. Aber jede kleine Veränderung, jeder Schritt in Richtung mehr Gelassenheit, macht einen großen Unterschied.
Probiere es selbst aus und beobachte, wie dein Stresslevel sinkt und du die Momente mit deiner Familie mehr genießen kannst.
„Manchmal ist das Loslassen der Kontrolle der erste Schritt, um den Moment wirklich zu leben und zu genießen.“
Loslassen ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert, besonders wenn es um etwas so Wichtiges wie die Familie geht. Aber genau in diesem Loslassen liegt die Kraft, Stress zu reduzieren und die schönen Momente des Lebens in vollen Zügen zu genießen. Jeder kleine Schritt in Richtung mehr Gelassenheit bringt dich näher zu einem ausgeglicheneren und zufriedeneren Alltag. Trau dich, den nächsten Schritt zu gehen und entdecke, wie befreiend es sein kann, nicht alles perfekt kontrollieren zu müssen.
In diesem Sinne: Auf ein schönes Bauchgefühl. Ich glaube an dich, und du solltest es auch tun.
Deine Jill
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