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Kennst du das Gefühl, dass dich bestimmte Situationen im Alltag stärker berühren oder aus der Fassung bringen, als du es eigentlich möchtest? Oft sind es alte Muster aus unserer Kindheit, die sich im Hier und Jetzt zeigen. Unsere Kindheit hat einen großen Einfluss darauf, wie wir uns im Erwachsenenalter verhalten und fühlen – oft mehr, als uns bewusst ist. In diesem Beitrag möchte ich mit dir tief eintauchen und dir zeigen, wie prägend unsere frühen Erfahrungen sein können und wie sich diese auf unseren Alltag auswirken.
Was ist eigentlich ein Trauma?
Viele von uns verbinden den Begriff „Trauma“ automatisch mit katastrophalen Ereignissen wie Unfällen, Gewalt oder Naturkatastrophen. Doch Trauma kann viel subtiler sein. Es kann entstehen, wenn etwas zu schnell, zu plötzlich oder zu viel passiert – so beschreibt es der Traumaforscher Peter Levine. Es ist also nicht nur das „große“ Ereignis, das traumatisch sein kann, sondern auch alltägliche Dinge, die wir als Kinder erlebt haben und für die unser Nervensystem damals keine Bewältigungsstrategie hatte.
Alltägliche Situationen und ihre Wurzeln in der Kindheit
Im Alltag zeigen sich diese alten Wunden oft in Reaktionen, die uns übertrieben oder unlogisch erscheinen. Hier sind ein paar Beispiele:
Übermäßige Sorge bei Konflikten mit dem Partner:
Wenn du jedes Mal, wenn es zu einem Streit kommt, das Gefühl hast, dass alles auseinanderbrechen könnte, dann könnte das darauf hindeuten, dass du in deiner Kindheit oft erlebt hast, dass Konflikte instabil oder unsicher waren. Als Kind hast du vielleicht das Gefühl entwickelt, dass du für Harmonie sorgen musst, um sicher zu sein.
Was du tun kannst: Nimm dir bewusst einen Moment, um tief durchzuatmen und dich selbst daran zu erinnern, dass du jetzt als Erwachsener sicher bist. Ein kleines Ritual, wie z.B. die Hand auf dein Herz zu legen und dir selbst zu sagen: „Ich bin sicher“, kann helfen, dein Nervensystem zu beruhigen.
Übertriebene Reaktion auf Kritik:
Wenn du dich stark angegriffen fühlst, selbst bei kleinen Kommentaren, könnte das auf eine Kindheit zurückgehen, in der du das Gefühl hattest, perfekt sein zu müssen, um geliebt oder akzeptiert zu werden.
Was du tun kannst: Übe dich darin, innerlich einen Schritt zurückzutreten, bevor du reagierst. Stelle dir die Frage: „Ist diese Kritik wirklich bedrohlich für mich?“ Übe Selbstmitgefühl, indem du dir sagst: „Es ist okay, Fehler zu machen.“ Es kann hilfreich sein, bewusst kleine „Fehler“ zuzulassen, um deinem Nervensystem zu zeigen, dass es nicht gefährlich ist, unperfekt zu sein.
Perfektionismus im Alltag:
Wenn du dich gestresst fühlst, weil du das Gefühl hast, dass alles perfekt sein muss – sei es bei der Arbeit, im Haushalt oder im Umgang mit deinen Kindern – könnte das mit Erfahrungen in der Kindheit zusammenhängen, in denen von dir hohe Erwartungen gestellt wurden.
Was du tun kannst: Setze dir bewusst kleine, erreichbare Ziele und feiere deine Fortschritte. Erlaube dir, weniger perfekt zu sein und beobachte, wie sich das auf dein Wohlbefinden auswirkt. Führe eine Liste mit positiven Erlebnissen oder Erfolgen, um den Fokus von den Anforderungen weg zu lenken und dich auf das zu konzentrieren, was du bereits erreicht hast.
Warum es wichtig ist, hinzuschauen
Wenn wir diese alten Muster nicht erkennen und verstehen, bleiben wir oft in denselben Reaktionsmustern gefangen. Unser Nervensystem schützt uns, indem es uns vor den unangenehmen Gefühlen bewahren will, die wir in der Kindheit erlebt haben. Doch erst, wenn wir beginnen, diese alten Wunden anzuschauen und mit unserem Nervensystem zu arbeiten, können wir neue Wege gehen.
Konkrete Schritte für den Alltag
Hier sind einige praktische Methoden, die du anwenden kannst, um mit diesen alten Mustern umzugehen:
Atemübungen:
Wenn du merkst, dass dich eine Situation überfordert oder alte Gefühle hochkommen, nimm dir eine Minute Zeit, um bewusst tief in den Bauch zu atmen. Das beruhigt dein Nervensystem und hilft dir, einen klaren Kopf zu bewahren.
Body-Scan:
Scanne deinen Körper regelmäßig, um Spannungen und Anspannungen wahrzunehmen. Oft sitzen alte Emotionen in bestimmten Körperbereichen fest. Indem du dich bewusst entspannst und diese Stellen wahrnimmst, hilfst du deinem Körper, alte Muster zu lösen.
Emotionen annehmen:
Erlaube dir, unangenehme Emotionen zu spüren, ohne sie sofort zu bewerten oder wegzudrücken. Sage dir selbst: „Es ist okay, das jetzt zu fühlen.“ Dadurch lernst du, deine Emotionen besser zu regulieren und alte Reaktionsmuster abzubauen.
„Unsere Vergangenheit prägt uns auf eine Weise, die wir oft erst erkennen, wenn wir genau hinschauen. Um wirklich frei zu sein, müssen wir den Ursprung unserer Verhaltensweisen verstehen und lernen, mit ihnen umzugehen.“
Es ist kein leichter Weg, diese alten Muster und Wunden anzuschauen, aber es lohnt sich. Indem du dir bewusst wirst, wie deine Kindheit deine Gegenwart beeinflusst, kannst du beginnen, dein Verhalten zu verändern und einen entspannteren, liebevolleren Alltag für dich und deine Familie zu gestalten.
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In diesem Sinne: Auf ein schönes Bauchgefühl. Ich glaube an dich, und du solltest es auch tun.
Deine Jill