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Warum du an manchen Tagen ruhig bleibst – und an anderen explodierst: Stress im Alltag verstehen und reduzieren

Autorenbild: Jill BaierJill Baier

Aktualisiert: 20. Feb.

Es gibt diese Tage, an denen du die Ruhe in Person bist. Dein Kind will nicht ins Bett? Kein Problem, du nimmst es gelassen. Und dann gibt es diese anderen Tage – an denen die kleinste Kleinigkeit dich auf die Palme bringt.


Doch warum ist das so? Warum kannst du an einem Tag entspannt bleiben und am nächsten ist dein Nervenkostüm dünn wie Papier?


Die Antwort liegt nicht in deinem Kind oder den äußeren Umständen – sondern in deinem eigenen Stresslevel. Und genau darum geht es in diesem Artike: Wie du dein Stress im Alltag reduzieren kannst, um langfristig gelassener zu bleiben.



 

Wie Stress sich auf deine Reaktionen auswirkt


Vielleicht erkennst du dich hier wieder:


  • Du startest in den Tag und schon am Morgen läuft etwas schief. Die Kinder sind früh wach, es gibt kleine Streitereien – und du spürst, wie deine Energie sofort sinkt.

  • Dann folgt ein hektischer Vormittag, du rennst von Termin zu Termin, dein Kopf ist voll. Keine Pause, kein Durchatmen.

  • Am Nachmittag passiert etwas Kleines – eine vergessene E-Mail, ein unbedachter Kommentar – und plötzlich fühlt sich alles riesengroß an.


Genau das ist mir neulich passiert:

Ich hatte einen Termin mit meinem neuen Steuerberater, weil ich mit meiner alten Steuerberaterin unzufrieden war. Und dann erfahre ich: Wichtige Meldungen wurden nicht gemacht. Mein erster Gedanke: Oh Gott, was bedeutet das jetzt? Was, wenn ich jetzt riesige Nachzahlungen habe?


Noch am gleichen Tag kam dann ein Anruf zu einer fehlerhaften Rechnung. Normalerweise kein Problem. Aber in diesem Moment? Ich war überfordert, genervt – und habe mich selbst dafür kritisiert.


Was hier passiert ist: Mein Nervensystem war schon so aktiviert, dass eine Kleinigkeit gereicht hat, um mich emotional aus der Bahn zu werfen.


Und genau so geht es uns oft auch mit unseren Kindern. An einem entspannten Tag können wir geduldig bleiben, an einem stressigen Tag explodieren wir. Der Unterschied ist unser Stresslevel – und wie gut wir unseren Stress im Alltag reduzieren.


Warum wir an manchen Tagen belastbarer sind als an anderen


Unsere Fähigkeit, ruhig zu bleiben, hängt von vielen Faktoren ab – vor allem aber von diesen zwei:


1️⃣ Wie hoch ist dein Grundstresslevel?

  • Läufst du den ganzen Tag im Autopiloten?

  • Hast du Pausen, in denen du wirklich bei dir ankommst?

  • Merkst du, wenn dein Stresslevel steigt?


2️⃣ Wie interpretierst du die Situation?

  • Denkst du: „Schon wieder dieser Stress, warum passiert das immer mir?“

  • Oder kannst du es als Momentaufnahme sehen und gelassen bleiben?


Unser Gehirn bewertet Situationen je nach Grundstress unterschiedlich. Wenn du sowieso schon gestresst bist, wird dein Körper jede Kleinigkeit als „Gefahr“ einstufen – und du reagierst viel impulsiver.


Die gute Nachricht: Du kannst das ändern.


Fünf Strategien, um Stress im Alltag zu reduzieren


1️⃣ Baue bewusst kleine Pausen in den Tag ein

Statt den ganzen Tag nur zu funktionieren, schaffe dir Mini-Momente der Entspannung. Das kann ein bewusster Atemzug sein, ein kurzer Spaziergang oder ein Moment der Stille vor dem nächsten Termin.


2️⃣ Achte auf deine Körpersignale

Oft merken wir Stress erst, wenn er schon übergekocht ist. Achte auf Anzeichen wie:

  • Ein schnellerer Herzschlag

  • Verspannte Schultern

  • Flache Atmung

Je früher du es wahrnimmst, desto schneller kannst du gegensteuern.


3️⃣ Verändere deine innere Geschichte

Unsere Gedanken steuern unsere Reaktionen. Wenn du dir sagst: „Oh nein, das ist eine Katastrophe!“, fühlt es sich auch so an. Stattdessen kannst du üben, die Situation neu zu bewerten: „Okay, es ist nicht ideal, aber ich kann das lösen.“


4️⃣ Komm aktiv ins Handeln

Anstatt dich in Sorgen zu verlieren, überlege: Was ist der nächste konkrete Schritt? In meinem Fall war das: Steuerberaterin anrufen, Finanzamt kontaktieren – und dann sehen, was passiert.


5️⃣ Trainiere deine Gelassenheit

Entspannung ist kein Zustand, sondern eine Fähigkeit, die du üben kannst. Indem du dein Nervensystem regelmäßig regulierst, wirst du langfristig entspannter – selbst in stressigen Momenten.


Lass das Wissen in deinen Alltag fließen


Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder nie wieder gestresst zu reagieren. Aber du kannst bewusster damit umgehen. Je mehr du dich mit deinem Stresslevel auseinandersetzt, desto leichter wird es, ruhig zu bleiben – auch an chaotischen Tagen.


Wenn du dich tiefer mit diesem Thema beschäftigen möchtest, dann schau dir mal meinen Podcast Anders als erwartet an. Dort spreche ich regelmäßig darüber, wie du Stress regulieren kannst und was deinem Nervensystem wirklich hilft. 🎧


Hier findest du auch die aktuelle Folge zum Thema:


Du möchtest noch weitergehen? In meiner Membership bekommst du praxisnahe Strategien, die dich langfristig unterstützen. Aber erstmal: Probier doch eine der fünf oben genannten Übungen aus – du wirst sehen, wie viel sich schon dadurch verändert.


In diesem Sinne: Auf ein schönes Bauchgefühl. Ich glaube an dich, und du solltest es auch tun.


Deine Jill

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