Wenn dein Kind schreit – und du plötzlich das Gefühl hast, zu versagen
- Jill Baier
- 3. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Es war einer dieser Tage. Du kennst sie bestimmt.
Dein Kind schreit – laut, lang, ohne Pause.
Du bist müde, innerlich schon zehn Schritte weiter, willst eigentlich nur kurz den Tisch decken, die Wäsche abhängen, einen Schluck Kaffee trinken.
Und in deinem Kopf läuft plötzlich ein Satz, ganz leise – und gleichzeitig ohrenbetäubend laut:
„Ich kann das nicht mehr.“ Oder:
„Ich mache einfach alles falsch.“
„Warum ist das immer so anstrengend?“
„Ich verliere die Kontrolle.“

Mein Kind schreit und ich fühle mich überfordert
Was passiert in solchen Momenten?
Dein Körper geht in Alarm.
Dein Atem wird flacher.
Du spürst Wut, Ohnmacht oder dieses leise, lähmende Gefühl von Schuld.
Und das alles nur – weil dein Kind geschrien hat?
Nicht ganz.
Was wirklich für Stress sorgt – nicht das Kind, sondern der Gedanke
Der Moment, in dem ich verstanden habe:
Es ist nicht mein Kind, das mich stresst. Es ist der Gedanke darüber.
Das war ein echter Wendepunkt für mich – nicht nur als Mama, sondern auch als Psychologin und Somatic Experience Therapeutin.
Denn das, was in meinem Kind passiert, ist erstmal einfach nur ein Umstand.
Ein neutraler Reiz.Genauso wie: „Es regnet.“ Oder: „Die Milch ist leer.“
Was daraus Stress macht, ist der Satz in meinem Kopf.
Und den kann ich – mit etwas Übung – verändern.
Ein neutraler Reiz – zwei völlig unterschiedliche Reaktionen
Stell dir vor, dein Kind schreit. Zwei mögliche innere Reaktionen:
Gedanke 1:
„Warum schreit er schon wieder?! Ich kann nicht mehr. Ich mach was falsch.“
Ergebnis: Stress. Spannung. Tränen. Rückzug.
Gedanke 2:
„Mein Kind zeigt mir gerade, dass es mich braucht – und ich darf da sein.“
Ergebnis: Weicherer Blick. Innerer Raum. Verbindung.
Es ist dieser eine Moment dazwischen, in dem du dich entscheiden kannst.
Nicht perfekt. Nicht immer.
Aber bewusst.
Und mitfühlend.
Kleine Übung: Gedanken beobachten & Mindset verändern
Wenn du magst, nimm dir kurz Zeit – nur für dich.Hier kommt eine kleine Übung, die ich auch im Balance Booster teile:
Mindset-Check-in: So funktioniert die Reflexion im Alltag
Welche Situation hat dich zuletzt im Alltag gestresst?
(z. B. dein Kind hat geschrien, du bist zu spät gekommen, ihr hattet Streit beim Anziehen)
Was war der ganz neutrale Umstand?
(z. B. „Mein Kind hat geweint.“)
Was hast du darüber gedacht?
(z. B. „Ich kann das nicht mehr.“)
Wie hast du dich durch diesen Gedanken gefühlt?
Und jetzt der Shift:
Welcher neue Gedanke würde dir mehr Ruhe schenken?
(z. B. „Ich darf heute weich mit mir sein.“ Oder: „Ich wachse gerade – auch wenn es holprig ist.“)
Gedanken zu verändern ist möglich – auch wenn es Übung braucht
Vielleicht denkst du jetzt:
„Aber Jill… ich kann meine Gedanken doch nicht einfach so umprogrammieren?!“
Und du hast recht.
Das braucht Übung, liebevolle Selbstbeobachtung – und manchmal auch jemanden, der dich daran erinnert.
Aber es ist möglich.
Und es macht einen echten Unterschied – für deinen Alltag, für dein Nervensystem, für dein Kind.
Circle of Growth: Dein Raum für Veränderung & Verbindung
Wenn du das nicht mehr allein machen willst:In meiner Membership begleite ich dich genau auf diesem Weg.
Nicht mit Druck, sondern mit Tiefe.
Mit Tools, Körperarbeit, Mindset-Reflexion – und einem Kreis, in dem du echt sein darfst.
Wenn du lernen willst, wie du mit deinem Inneren arbeitest – statt dich vom Außen steuern zu lassen, dann schau mal hier:
Ich freu mich auf dich.
Auf ein schönes Bauchgefühl – auch nach der Schwangerschaft.
Ich glaub an dich – und du solltest das auch tun.
Deine Jill