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Schuldgefühle loslassen: So hörst du auf, für andere zu handeln

Autorenbild: Jill BaierJill Baier

Aktualisiert: 10. Dez. 2024


"Warum habe ich das schon wieder getan?"

Dieser Satz schießt dir durch den Kopf, während du dich aufs Sofa sinken lässt. Der Tag war anstrengend, die Nerven lagen blank – und dann dieser Moment, in dem du lauter wirst, obwohl du es nicht wolltest.


Dein Kind hat nur kurz die Deko im Laden berührt. Eine kleine Kugel – nichts Großes. Aber in dir brennt es: "Warum konnte ich nicht gelassener bleiben?"

Und da ist es: Das schlechte Gewissen.


Aber wenn du ehrlich bist, kommt das schlechte Gewissen nicht nur wegen der Kugel.

Es kommt, weil du glaubst, dass die anderen dich verurteilen.


Du fühlst die Blicke der anderen – sogar, wenn niemand hinschaut. Und genau das lässt dich lauter werden. Du handelst nicht, weil du das willst.Du handelst, weil du glaubst, dass andere es von dir erwarten.


Wenn dir diese Szene bekannt vorkommt, bist du nicht allein. Schuldgefühle sind ein ständiger Begleiter vieler Mamas – aber sie müssen dich nicht beherrschen. In diesem Blogpost zeige ich dir, wie du mit Schuldgefühlen anders umgehen kannst – mit 5 konkreten Strategien, die du direkt ausprobieren kannst.



 

Warum handeln wir, als ob uns alle beobachten?


Viele Mamas handeln nicht aus Überzeugung – sondern aus Angst.Aber nicht die Angst vor dem Kind, vor der Deko oder vor einem "Fehler" als Mama.

Es ist die Angst, wie andere uns sehen.


Stell dir vor, du bist zu Hause, nur du und dein Kind. Würdest du in dieser Situation auch laut werden? Wahrscheinlich nicht.


Doch im Laden – umgeben von Fremden – fühlst du diesen Druck. Und der entsteht, weil wir glauben, dass die anderen uns ständig beobachten.


3 Gründe, warum diese Angst so stark ist


1️⃣ Die Angst vor Ablehnung

Menschen wollen dazugehören. In der Urzeit bedeutete "aus der Gruppe ausgestoßen werden" das Überleben zu riskieren.Auch heute glauben wir oft unbewusst, dass Ablehnung gefährlich ist. Darum versuchen wir, "gut" zu sein – für die anderen.


2️⃣ Perfektionismus-FalleVielleicht denkst du:

"Ich muss die perfekte Mama sein, damit mich niemand kritisiert."


Doch Perfektionismus ist eine Falle. Denn Perfektion ist unerreichbar – und Mamas, die es versuchen, landen oft in einer Spirale aus Schuldgefühlen.


3️⃣ Vermeidung von Scham

Scham ist eine der intensivsten Gefühle, die wir empfinden können.Die Blicke der anderen lassen uns glauben, dass wir "versagt" haben. Und weil wir das Gefühl vermeiden wollen, reagieren wir strenger, lauter oder impulsiver – nur damit die Blicke aufhören.


Das Problem:

Diese Menschen denken nicht einmal an dich.

Sie sind mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt – und wenn sie dich sehen, denken sie vermutlich: "Oh je, das kenne ich auch."


5 Schritte, wie du Schuldgefühle loslassen kannst – und dich von der Meinung anderer löst


1. Mach die 3-Sekunden-Pause


Manchmal reagieren wir impulsiv – Stress, Überforderung, Zeitdruck. Die 3-Sekunden-Pause gibt dir die Möglichkeit, diese Impulse zu stoppen und dich neu zu entscheiden.


Was du tun kannst

  1. Wenn du merkst, dass du laut werden willst, halte inne.

  2. Atme tief ein – und zähle dabei bis 3.

  3. Frag dich:

    "Handle ich aus Stress – oder aus Überzeugung?"


Wenn du diese kleine Pause machst, gewinnst du die Kontrolle zurück.


2. Erkenne, wann du für andere handelst (und nicht für dich)


Das erste, was du tun musst, ist erkennen, wann du aus Überzeugung handelst – und wann, weil du dich beobachtet fühlst.


Was du tun kannst

  1. Stell dir diese Frage:

    "Würde ich zu Hause genauso handeln, wenn niemand zuschaut?"

  2. Wenn die Antwort "Nein" ist, dann weißt du, dass es nicht dein Kind ist, das dein Handeln bestimmt – sondern die Blicke der anderen.

  3. Atme ein. Pause. Dann entscheide, wie du handeln möchtest.


3. Schau dein Kind an – nicht die Fremden


Wenn du das Gefühl hast, beobachtet zu werden, mach Folgendes:

Statt auf die "Blicke der Fremden" zu achten, konzentriere dich auf dein Kind.


Was du tun kannst

  1. Blickkontakt mit deinem Kind:

    "Hey, ich sehe dich. Lass uns zusammen schauen, wie wir das lösen können."

  2. Das Schöne daran: Wenn du dein Kind ansiehst, hörst du auf, die Fremden zu sehen.

  3. Selbst wenn jemand dich beobachtet, ist es egal – denn dein Kind ist wichtiger.


4. Repariere, was zu reparieren ist – und lass den Rest los


Fehler passieren. Was zählt, ist, wie du danach damit umgehst. Wenn du dein Kind angefahren hast, zeigst du ihm am besten, wie man Dinge wieder in Ordnung bringt.


Was du tun kannst

  1. Entschuldige dich (ja, das dürfen Mamas auch!)

    "Es tut mir leid, dass ich gerade so laut war. Ich war gestresst."

  2. Erkläre, was los war

    "Es war gerade einfach zu viel auf einmal. Das war nicht fair."

  3. Lass den Moment los. Du hast Verantwortung übernommen – jetzt kannst du den Moment abhaken.


5. Setze Grenzen – ohne zu schimpfen


Häufig entstehen Schuldgefühle, weil wir laut werden, wenn Kinder unsere Grenzen nicht akzeptieren. Das Gute: Du kannst Grenzen setzen – ohne zu schimpfen.


Willst du wissen, wie das geht?

In meinem Blogpost "Grenzen setzen ohne Schimpfen – 6 Strategien, die wirklich funktionieren" zeige ich dir, wie du liebevoll, klar und ruhig Grenzen setzen kannst.


Was du tun kannst

  1. Setze eine klare Regel mit Erklärung:

    "Hier steht 'nur gucken, nicht anfassen'. Wir schauen mit den Augen."

  2. Biete Alternativen statt Verbote:

    "Spielst du mit mir Detektiv? Findest du etwas Glitzerndes?"

  3. Sei spielerisch und humorvoll:

    "Oh oh, die Wichtel beobachten uns – Hände hinter den Rücken!"


Wenn du mehr darüber wissen möchtest, lies den vollständigen Blogpost:


 
Interessiert dich das Thema? Dann hör doch in meinen Podcast rein! Auf Spotify findest du noch mehr Impulse, die dir im Alltag mit Kindern helfen:

 

Wie du die Meinung anderer loslässt


Die Wahrheit ist:

Du handelst oft nicht für dein Kind – sondern für die anderen.

Das Problem ist nicht dein Kind. Das Problem sind nicht die Kugeln.

Das Problem sind die Blicke, die du dir einbildest.


Die gute Nachricht: 99 % der Menschen denken nicht über dich nach.


Wenn du dich auf dein Kind konzentrierst, anstatt die anderen zu beobachten, verändert sich alles. Du kannst die Schuldgefühle loslassen – mit diesen 5 Schritten:


  • Mach die 3-Sekunden-Pause

  • Erkenne, wann du für die anderen handelst

  • Schau dein Kind an – nicht die Fremden

  • Repariere, was zu reparieren ist

  • Setze Grenzen – ohne zu schimpfen


Welche der 5 Schritte möchtest du ausprobieren? Schreib es mir in die Kommentare – ich bin gespannt auf dein Feedback!


In diesem Sinne: Auf ein schönes Bauchgefühl. Ich glaube an dich, und du solltest es auch tun.


Deine Jill

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