Weniger Streit beim Zähneputzen: So gelingt der Alltag mit Kind leichter
- Jill Baier

- 27. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Es gibt diese Phasen im Familienleben, in denen scheinbar einfache Dinge plötzlich zu Stolpersteinen werden.
Zähneputzen. Anziehen. Losgehen.
Was eigentlich schnell erledigt sein sollte, zieht sich ewig. Was früher nebenbei funktionierte, wird zum Kraftakt.
Und das, obwohl niemand etwas falsch macht.
Gerade der Streit beim Zähneputzen kann dabei besonders zermürbend sein. Immer wieder dieselbe Diskussion, dieselbe Ablehnung – bis alle genervt sind.
Vielleicht liegt es an der Müdigkeit. Am Zeitdruck. An der Stimmung im Raum. Vielleicht auch einfach daran, dass Kinder nicht funktionieren wollen – und wir uns manchmal wünschen, sie würden es doch.
Was bleibt, ist oft ein Gefühl von Erschöpfung. Und die Frage: Warum ist das so schwer – und wie geht es leichter?
In diesem Beitrag geht es nicht um perfekte Lösungen.Sondern um kleine Perspektivwechsel, die in genau solchen Momenten helfen können.
Nicht, um alles auf einmal zu verändern – sondern um den Druck rauszunehmen. Für dich und für dein Kind.

Warum Streit beim Zähneputzen nicht einfach Trotz ist
In diesen Situationen geht es oft gar nicht um das Zähneputzen oder Anziehen selbst.
Sondern um das Gefühl, nicht mitentscheiden zu dürfen. Um Tempo, Ton, Erwartungen.
Kinder reagieren auf Atmosphäre. Auf Körpersprache. Auf das, was unausgesprochen mitschwingt.
Und wenn etwas mit Druck kommt, entsteht häufig Gegendruck – nicht aus Trotz, sondern aus dem Bedürfnis heraus, gesehen zu werden.
Was den Alltag leichter machen kann
Es braucht keine perfekten Methoden. Oft reicht ein kleiner Perspektivwechsel, um die Spannung rauszunehmen. Hier ein paar Impulse, die im Alltag helfen können:
1. Nicht fordern, sondern einladen
Statt „Jetzt Zähne putzen!“ mal versuchen mit:„Ich bin so weit – kommst du mit ins Bad?“Oder: „Ich lege dir die Zahnbürste hin – wenn du bereit bist, machen wir’s zusammen.“
Allein der Wechsel in der Ansprache kann die Situation verändern.
2. Kleine Entscheidungen abgeben
Kinder wollen Einfluss. Nicht alles bestimmen, aber etwas mitgestalten.Fragen wie:„Willst du heute zuerst oben oder unten putzen?“„Willst du die rote oder die blaue Hose anziehen?“sind oft genug, um Kooperation entstehen zu lassen.
3. Auf den Ton achten
Es macht einen Unterschied, wie etwas gesagt wird.Ein ruhiger, klarer Ton schafft mehr Verbindung als ein gehetztes „Los jetzt!“.Und manchmal hilft es, vor dem Sprechen einmal kurz durchzuatmen.
4. Beziehung über Ablauf stellen
Natürlich gibt es Zeiten, zu denen man losmuss. Aber in vielen Fällen hilft es, den inneren Zeitdruck kurz loszulassen.Ein Moment der echten Verbindung kann mehr bewegen als fünf Minuten Diskussion.
5. Weniger erklären, mehr da sein
Nicht jedes Verhalten braucht eine lange Erklärung.Manchmal reicht ein ruhiger Blick, eine Hand, die gehalten wird, oder das einfache: „Ich weiß, das ist gerade doof. Ich bin da.“
Manche Dinge brauchen nicht mehr Konsequenz – sondern mehr Verbindung
Es geht nicht darum, jeden Moment perfekt zu begleiten. Und auch nicht darum, dass alles reibungslos läuft.Aber manchmal zeigt sich in genau diesen kleinen Alltagsmomenten, wie viel Nähe, Klarheit und Leichtigkeit möglich ist, wenn wir kurz innehalten.
Zähneputzen, Anziehen, Losgehen – das bleibt Teil des Tages.Aber wie es sich anfühlt, das lässt sich beeinflussen.
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In diesem Sinne: Auf ein schönes Bauchgefühl. Ich glaube an dich, und du solltest es auch tun.
Deine Jill


