Die Reise durch die Gefühlswelt nach einer Fehlgeburt ist oft von Schmerz, Unsicherheit und Trauer geprägt. Doch wie können wir trotz dieses schmerzlichen Verlusts das Vertrauen in unseren Körper bewahren? In dieser emotionalen Achterbahnfahrt des Lebens ist es wichtig, die eigenen Gefühle anzunehmen und zu durchleben.
Lass mich das an Hand einer schönen Geschichte verdeutlichen.
Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit
Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlangkam. Ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Als sie am Wegesrand eine zusammengekauerte Gestalt sah, blieb sie stehen und sah hinunter. Das Wesen schien fast körperlos und erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
Die kleine Frau, neugierig und einfühlsam, fragte: „Wer bist du?“ Die fast leblosen Augen der Gestalt blickten müde auf. „Ich? Ich bin die Traurigkeit“, flüsterte die Stimme stockend und leise.
Die kleine Frau erkannte die Traurigkeit sofort und begrüßte sie wie eine alte Bekannte. „Warum fliehst du nicht vor mir?“ fragte die Traurigkeit misstrauisch. Die kleine Frau antwortete: „Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?“
Die traurige Traurigkeit erzählte, wie die Menschen vor ihr zurückschrecken, vor ihr fliehen und sie meiden. Sie erzählte von falschem Lachen, von harten Sprüchen und von Menschen, die sich betäuben, um sie nicht fühlen zu müssen.
Die kleine Frau nahm die traurige Traurigkeit tröstend in ihre Arme. „Weine nur, Traurigkeit. Ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt.“
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: „Aber…aber – wer bist eigentlich du?“ Die kleine Frau lächelte liebevoll und sagte: „Ich, ich bin die Hoffnung!“
Übertragung auf die Fehlgeburt und den Umgang mit Gefühlen
Vielleicht fragst du dich, was diese Geschichte mit einer Fehlgeburt zu tun hat. Nun, sie spiegelt die Emotionen wider, die viele nach so einem schmerzlichen Verlust empfinden. Die Traurigkeit, die oft verdrängt wird, braucht Raum und Zeit, um geheilt zu werden. Es ist normal, sich von Ängsten und Selbstzweifeln überwältigt zu fühlen. Hier sind ein paar Punkte, die dir helfen können, besser mit einer Fehlgeburt umzugehen und weiterhin positiv nach vorne zu schauen:
1. Die Situation akzeptieren:
Akzeptiere die Realität und streite nicht gegen die Tatsachen an. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Gefühle und Emotionen einen natürlichen Teil des Heilungsprozesses darstellen.
2. Gefühle zulassen:
Höre in dich hinein und lasse deine Gefühle zu. Es ist normal, Traurigkeit, Wut und Unsicherheit zu empfinden. Gib ihnen Raum und Zeit, sich zu entfalten, ohne dich dagegen zu wehren.
3. Selbstfürsorge und Zeit nehmen:
Nimm dir bewusst Zeit für dich selbst und deine Beziehung. Der Heilungsprozess benötigt Zeit, sowohl körperlich als auch mental. Sei nachsichtig mit dir und deinem Partner.
4. Offene Kommunikation:
Rede offen über deine Gefühle. Teile sie mit deinem Partner oder anderen vertrauten Personen. Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen ähnliche Erfahrungen gemacht haben und Unterstützung bieten können.
5. Negativen Gedanken entgegenwirken:
Entlarve negative Hypothesen und Hirngespinste, die in deinem Kopf entstehen. Übernimm die Verantwortung für deine Gefühlswelt und bleibe nicht in der Opferrolle. Der bewusste Umgang mit negativen Gedanken kann zu mehr Vertrauen und Gelassenheit führen.
„Hoffnung ist die Sache mit Federn, die sich in der Seele niederlässt und nie aufhört zu singen, selbst in der sturmgebeutelten Landschaft der Hoffnungslosigkeit.“ – Emily Dickinson
Hoffnung als Begleiterin
Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit und der Hoffnung erinnert uns daran, dass auch in dunklen Zeiten die Hoffnung an unserer Seite ist. Trotz des schmerzlichen Verlusts können wir Vertrauen in unseren Körper finden und gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen. Genauso wie die kleine Frau die Traurigkeit nicht fliehen ließ, dürfen wir auch unseren eigenen Emotionen Raum geben. Akzeptanz, Selbstfürsorge, offene Kommunikation und die bewusste Entlarvung negativer Gedanken können uns auf dem Weg durch diese emotionale Achterbahn unterstützen. Denn, wie Emily Dickinson sagt: ‚Hoffnung ist die Sache mit Federn, die sich in der Seele niederlässt und nie aufhört zu singen, selbst in der sturmgebeutelten Landschaft der Hoffnungslosigkeit.
Perfekt für Momente, in denen du dich zurückziehen möchtest: Eine passende Podcast-Folge findest du hier
In diesem Sinne: auf ein schönes Bauchgefühl. Ich glaub an dich und du solltest es auch tun.
Deine Jill