Kennst du das? Du hetzt durch den Morgen, versuchst alles unter einen Hut zu bekommen – und dann liest du irgendwo: „Genieße den Moment, es geht nicht ums Ziel, sondern um die Reise.“ Klingt schön, oder? Aber in der Realität fühlt sich das oft ganz anders an.
Genau so ging es mir neulich: Ein stressiger Morgen, Tränen beim Abschied in der Kita und ein wichtiger Arzttermin, den ich auf keinen Fall verpassen durfte. Achtsamkeit? Fehlanzeige. Und dann bekam ich eine Nachricht:
"Du hast doch gestern ein Video über Achtsamkeit gepostet – aber heute Morgen hast du genau das Gegenteil gemacht."
Zack. Treffer.
Aber war ich wirklich „gescheitert“, weil ich die Reise nicht genießen konnte? Oder steckt da noch etwas anderes dahinter?
In diesem Beitrag erfährst du:
Warum Stress nicht immer negativ ist – und wann er sogar hilfreich sein kann
Wie du erkennst, woher dein Stress wirklich kommt (Spoiler: Es ist oft nicht das, was du denkst)
3 einfache Strategien, um gelassener mit stressigen Situationen umzugehen
Lass uns gemeinsam herausfinden, wie wir mit Stress bewusster umgehen können – ohne den Druck, immer entspannt sein zu müssen.

Warum Stress nicht per se schlecht ist
Stress hat einen schlechten Ruf, aber er ist nicht immer negativ. Es gibt zwei Arten von Stress:
Eustress (positiver Stress): Er motiviert uns, gibt Energie und hilft uns, Herausforderungen zu meistern.
Distress (negativer Stress): Er blockiert uns, raubt Energie und kann langfristig krank machen.
Das Problem ist, dass viele von uns Distress mit Eustress verwechseln. Wir erleben Druck und innere Anspannung – doch oft steckt dahinter kein tatsächliches Risiko, sondern erlernte Muster oder alte Ängste.
Stressbewältigung für Mütter: Wie du deine Stressauslöser erkennst und gelassener wirst
Wenn wir ehrlich sind, ist es oft nicht die Situation selbst, die uns stresst, sondern das, was sie in uns auslöst. Genau hier liegt der Schlüssel zur Stressbewältigung für Mütter: Es geht nicht nur darum, äußere Stressfaktoren zu reduzieren, sondern auch die eigenen inneren Reaktionen zu verstehen und bewusst zu verändern.
💭 „Ich muss pünktlich sein, sonst verpasse ich etwas Wichtiges!“ → Angst vor Kontrollverlust
💭 „Mein Kind weint, ich sollte es doch beruhigen können!“ → Gefühl, nicht genug zu sein
💭 „Ich darf diesen Arzttermin nicht verpassen!“ → Unbewusste Angst vor schlechten Nachrichten
In meinem Fall wurde mir klar: Meine Hektik hatte nicht nur mit Termindruck zu tun, sondern mit einer tieferen Unsicherheit gegenüber Arztbesuchen.
Ich erinnerte mich daran, dass mein Vater ungern zum Arzt ging und dass Krankheiten in meiner Familie immer mit Angst behaftet waren. Unbewusst hatte ich diese Glaubenssätze übernommen. Deshalb löste der Arzttermin so viel Stress in mir aus – nicht die Verspätung an sich.
Und genau hier liegt der Schlüssel:Wenn wir unsere unbewussten Muster erkennen, können wir langfristig entspannter mit stressigen Momenten umgehen.
3 effektive Strategien, um Stress langfristig zu reduzieren
1. Erkenne deine Stressauslöser
Wenn du das nächste Mal gestresst bist, stelle dir diese Fragen:
Geht es wirklich um die Situation – oder um etwas Tieferliegendes?
Welche Gedanken schießen mir in den Kopf?
Kommt mir dieses Gefühl aus der Vergangenheit bekannt vor?
Allein dieses Bewusstsein kann helfen, aus alten Mustern auszusteigen.
2. Akzeptiere, dass nicht jeder Moment entspannt sein muss
Achtsamkeit bedeutet nicht, dass du immer tiefenentspannt bist. Es geht darum, bewusst zu wählen, wie du reagieren möchtest. Manchmal braucht es den Stress, um aktiv zu werden – und das ist okay.
Lass dich nicht von Perfektionsansprüchen stressen: Du musst nicht immer alles im Griff haben.
Finde kleine Pausen, statt den ganzen Tag achtsam sein zu müssen: Eine bewusste Minute kann Wunder wirken.
3. Lerne, unangenehme Gefühle zuzulassen
Der eigentliche Stress entsteht oft, weil wir Gefühle wegdrücken. Doch das kostet uns noch mehr Energie.
👉 Anstatt sofort nach Lösungen zu suchen, halte einen Moment inne und frage dich:
„Was fühle ich gerade – und warum?“
Studien zeigen, dass Emotionen nur etwa 90 Sekunden anhalten, wenn wir sie bewusst wahrnehmen, anstatt sie zu verdrängen.
🎧 Lust auf mehr? In meiner Podcast-Folge spreche ich genau über dieses Thema – warum es okay ist, nicht immer entspannt zu sein und wie du Stress bewusster wahrnehmen kannst. Hör gerne rein!
Fazit: Du musst nicht perfekt entspannt sein, um bewusst zu leben
Achtsamkeit bedeutet nicht, dass du jede Sekunde genießt oder immer gelassen bleibst. Es geht darum, zu verstehen, was in dir passiert, und langfristig bewusster mit Stress umzugehen.
Wenn du das nächste Mal in Hektik verfällst, erinnere dich daran: Es ist nicht das Ziel, IMMER entspannt zu sein – sondern zu erkennen, was dich aus der Ruhe bringt. Denn genau hier beginnt die wahre Veränderung.
Du möchtest noch weitergehen? In meiner Membership bekommst du praxisnahe Strategien, die dich langfristig unterstützen. Aber erstmal: Probier doch eine der fünf oben genannten Übungen aus – du wirst sehen, wie viel sich schon dadurch verändert.
In diesem Sinne: Auf ein schönes Bauchgefühl. Ich glaube an dich, und du solltest es auch tun.
Deine Jill