top of page
AutorenbildJill Baier

Gefühle validieren: Wie du gelassener auf schwierige Erziehungsratschläge reagierst

Aktualisiert: 24. Nov.


Kennst du das Gefühl, wenn vermeintlich gut gemeinte Ratschläge wie ‚Ist doch nicht so schlimm‘ in dir Wut auslösen? In diesem Beitrag teile ich, wie ich gelernt habe, die positiven Intentionen hinter solchen Aussagen zu erkennen und warum es so wichtig ist, die Gefühle unserer Kinder zu validieren.



 

Emotionen spielen eine zentrale Rolle in der Erziehung und im Leben unserer Kinder. Doch wie oft geraten wir als Eltern in Situationen, in denen wir unsicher sind, wie wir mit den Gefühlen unserer Kinder umgehen sollen? Früher hat es mich unglaublich wütend gemacht, wenn meine Eltern meinen Kindern Sätze wie „Ist doch nicht so schlimm“ entgegneten. Meine Reaktion war nicht nur übertrieben, sie war auch von einer tiefen Sorge getrieben: Ich hatte Angst, dass meine Kinder lernen könnten, ihre Gefühle zu unterdrücken oder als unwichtig zu empfinden.


Kürzlich hat Lilly im Garten gespielt und sich am Hochbeet einen ziemlich tiefen Splitter eingefangen. Sie weinte und sagte sogar, dass sie Angst vor der Pinzette hat. Während ich innerlich gefeiert habe, dass sie ihre Gefühle so klar definieren kann, sagte mein Papa: “Ist doch nicht so schlimm, ist doch nur ein Splitter.” Früher hätte ich sofort reagiert und ihm erklärt, dass es wichtig ist, die Gefühle anzunehmen usw. Mittlerweile bin ich entspannter. Warum? Weil ich gelernt habe, die positiven Aspekte in den Fokus zu nehmen. Die positive Intention hinter “Ist doch nicht so schlimm” ist, dass es meinen Kindern schnell wieder gut gehen soll. Auch wenn es der in meinen Augen falsche Weg ist, erkenne ich die Intention dahinter an. Denn die ist schön. Und dadurch kommt erst gar nicht diese Wut in mir auf.


Exkurs: Warum das Validieren von Gefühlen so wichtig ist


Gefühle zu validieren bedeutet, die Emotionen deines Kindes anzuerkennen und ihnen Raum zu geben. Das stärkt das Vertrauen deines Kindes in seine eigenen Empfindungen und hilft ihm, emotionale Resilienz zu entwickeln. Wenn Gefühle abgetan oder ignoriert werden, kann das langfristig dazu führen, dass Kinder lernen, ihre Emotionen zu unterdrücken oder sich für sie zu schämen. Sie könnten das Gefühl entwickeln, dass ihre Empfindungen unwichtig oder unangebracht sind. Das Anerkennen der Gefühle hilft Kindern, sich gehört und verstanden zu fühlen. Es stärkt ihre emotionale Intelligenz und ihr Selbstwertgefühl. Sie lernen, dass es okay ist, alle Arten von Gefühlen zu haben und dass sie mit ihren Emotionen nicht allein sind. Wichtig ist auch, dass Kinder verstehen, dass ihre Emotionen sie nicht definieren. Sie sind viel mehr als ihre momentanen Gefühle und haben die Kontrolle darüber, wie sie auf diese reagieren.

 

Höre auch in meine Podcast-Folge "Kindliche Gefühle verstehen und begleiten" rein, um mehr darüber zu erfahren, wie du deine Kinder optimal unterstützen kannst.



 


Wie ich gelernt habe, gelassener zu reagieren


Du machst dir bestimmt auch Gedanken über die negativen Folgen, oder? Zum Beispiel, dass es deinem Kind schaden könnte, wenn seine oder ihre Gefühle nicht wahrgenommen und validiert werden. Als Kind habe ich oft das Gefühl gehabt, dass das, was ich gerade fühle, nicht angemessen ist. Diese Verwirrung führte dazu, dass ich meinen eigenen Gefühlen nicht vertraut habe und unangenehme Gefühle immer bekämpft habe - sei es durch Ablenkung wie mein Handy oder Netflix. Wenn dich der Satz “Ist doch nicht so schlimm” triggert, lohnt es sich, bei dir genauer hinzugucken. Mich triggert dieser Satz nicht mehr, weil ich weiß, dass ich als Mama da bin und der Fels in der Brandung für meine Kinder bin. Weil ich gelernt habe, alle Gefühle zu fühlen.



„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen und Urteile über die Dinge.“



Wie sieht es bei dir aus? Sind deine unangenehmen Gefühle schon Teil von dir oder sträubst du dich noch gegen sie? Ich freue mich, wenn du dich auf diese Reise der Selbstentdeckung begibst. Es lohnt sich, versprochen!


In diesem Sinne: Auf ein schönes Bauchgefühl. Ich glaube an dich, und du solltest es auch tun.


Deine Jill



 


Verlief dein Start als Mama anders als erwartet?


Hast du mit Selbstzweifeln, Schuldgefühlen und Überforderung zu kämpfen? Unser Online-Kurs lädt dich ein, mehr Leichtigkeit in dein Mamaleben zu bringen.

Erlebe eine liebevolle Begegnung mit dir selbst und finde den Weg zu deiner authentischen Mamarolle.




Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page