Als Mutter und Coach erlebe ich täglich die immense Kraft, die unsere Überzeugungen – unsere Glaubenssätze – über unser Leben haben. In diesem Blogpost möchte ich mit dir darüber sprechen, wie diese Glaubenssätze das Muttersein beeinflussen und wie wir lernen können, sie zu erkennen und zu verändern.
Ein besonders häufiger Glaubenssatz, der vielen Müttern zu schaffen macht, ist die Angst, keine gute Mutter zu sein. Dieser Gedanke ist nicht nur belastend, sondern kann auch unsere Beziehung zu unseren Kindern und unseren Mitmenschen stark beeinflussen.
Negative Glaubenssätze wie dieser prägen nicht nur unser eigenes Verhalten, sondern können auch unsere Interaktionen mit unseren Kindern beeinflussen. Wenn wir beispielsweise glauben, immer stark sein zu müssen, könnten wir uns davor scheuen, unsere eigenen Schwächen zu zeigen. Dadurch verpassen wir die Chance, unseren Kindern ein gesundes Verständnis für menschliche Emotionen und den Umgang mit ihnen vorzuleben. Denn es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass es okay ist, verletzlich zu sein und um Hilfe zu bitten. In unseren Beziehungen können negative Glaubenssätze zu einem Mangel an Offenheit und Verbindung führen, da sie uns davon abhalten können, uns wirklich zu öffnen und authentisch zu sein.
Die Macht der Glaubenssätze
Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die unser Verhalten und Denken beeinflussen. Oft liegen sie im Unterbewusstsein verborgen und lenken uns unbewusst. Diese Überzeugungen müssen nicht immer rational sein oder durch Fakten gestützt werden. Viele halten sogar einer Realitätsprüfung nicht stand, weil wir sie selten hinterfragen. Selbst wenn wir das Gegenteil erfahren, rationalisieren wir es als Ausnahme. Logische Argumente haben bei Glaubenssätzen oft wenig Einfluss. Beispiele sind „Das liegt bei uns in der Familie“ oder „Weinen ist Schwäche“, „ich schaffe das nicht“ oder „ich bin nicht gut genug“. Positive oder negative, sie lösen stets emotionale Reaktionen aus.
Erkennen von Glaubenssätzen
Häufig gestellte Frage in Coachings ist: „Wie erkenne ich einen Glaubenssatz?“ Sie zeigen sich oft in starken emotionalen Reaktionen oder Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich schaffe das nicht“. Auch unser Verhalten kann Hinweise geben, etwa wenn wir bestimmten Situationen ausweichen oder uns selbst sabotieren.
Glaubenssätze im Muttersein
Besonders im Muttersein können negative Glaubenssätze eine große Rolle spielen. Viele Mütter fühlen sich unter Druck gesetzt, immer perfekt zu sein und keine Fehler zu machen. Doch Fehler gehören zum Leben dazu und können sogar eine Chance zur Weiterentwicklung sein. Indem wir uns unseren Glaubenssätzen stellen und neue, positive Überzeugungen entwickeln, können wir ein erfülltes und selbstbestimmtes Muttersein erleben.
Beispiele für negative Glaubenssätze:
„Ich bin keine gute Mutter.“
„Ich schaffe das nicht.“
„Meine Bedürfnisse sind weniger wichtig als die meiner Kinder.“
„Ich muss immer stark sein und darf nicht zeigen, wenn es mir schlecht geht.“
Verändern von Glaubenssätzen
Es ist möglich, negative Glaubenssätze zu verändern. Durch Selbstreflexion und das Hinterfragen unserer Überzeugungen können wir neue Denkmuster entwickeln und alte Grenzen überwinden. Der erste Schritt ist, sich der eigenen Glaubenssätze bewusst zu werden und den Willen zur Veränderung zu entwickeln. Es erfordert Mut, sich seinen negativen Glaubenssätzen zu stellen und sie aufzulösen. Doch der Weg zur Veränderung lohnt sich, denn er ermöglicht uns, freier und selbstbestimmter zu handeln. Wir können lernen, uns von der Vorstellung einer perfekten Mutter zu lösen und stattdessen eine liebevolle und authentische Beziehung zu unseren Kindern aufzubauen.
Stelle dir die folgenden Fragen, um die Glaubenssätze zu entkräften, oder sogar ganz zu eliminieren:
Wo schränkt dich dieser Glaubenssatz ein? In welchen Situationen?
Willst du ihn weiter glauben?
Bist du dir eigentlich wirklich sicher, dass er wahr ist? Warum bist du dir sicher, dass er wahr ist? Ist das wirklich immer so?
Was wäre, wenn genau das Gegenteil der Fall wäre? Wie würdest du dich dann fühlen? Wie würdest du dich verhalten?
Gibt es Gegenbeweise für diesen negativen Glaubenssatz? Beweise, die du mindestens genauso glaubst?
Die Veränderung negativer Glaubenssätze erfordert Selbstreflexion und Arbeit an sich selbst. Hier sind einige Schritte, um negative Glaubenssätze zu überwinden:
Bewusstwerden: Erkenne deine negativen Glaubenssätze und reflektiere, wie sie dein Verhalten beeinflussen.
Hinterfragen: Stelle deine negativen Überzeugungen in Frage und suche nach Gegenbeweisen.
Neu formulieren: Entwickle neue, positive Glaubenssätze, die dich unterstützen und stärken.
Affirmationen: Wiederhole positive Affirmationen täglich, um deine neuen Überzeugungen zu festigen.
Handeln: Setze deine neuen Glaubenssätze in die Tat um und beobachte, wie sich dein Leben positiv verändert.
Anwendungsbeispiel
Schauen wir uns die Methode mal beim Beispiel des Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug.“ an.
Bewusstwerden:
Nimm dir Zeit, um dir deiner Gedanken bewusst zu werden. Achte darauf, wann und in welchen Situationen du den Gedanken „Ich bin nicht gut genug“ hast und wie er sich auf dein Verhalten auswirkt. Vielleicht bemerkst du, dass du dich zurückhältst oder dich selbst sabotierst, weil du diesem Glaubenssatz glaubst. Oder du setzt dich noch mehr unter Druck, du bist angespannt und abwesend.
Hinterfragen:
Stelle deine negative Überzeugung in Frage. Frage dich, ob es wirklich wahr ist, dass du nicht gut genug bist. Suche nach Gegenbeweisen, die das Gegenteil zeigen könnten. Vielleicht erinnerst du dich an Situationen, in denen du erfolgreich warst. Wie hast du dich gefühlt? Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Glaubenssatz „Ich bin gut genug.“ wäre? Wie würdest du dich verhalten?
Neu formulieren:
Entwickle neue, positive Glaubenssätze, die dich unterstützen und stärken. Anstatt zu denken „Ich bin nicht gut genug“, kannst du stattdessen denken „Ich bin einzigartig und wertvoll, genau so wie ich bin“ oder „Ich bin fähig und kompetent, Herausforderungen zu meistern“.
Affirmationen:
Wiederhole positive Affirmationen täglich, um deine neuen Überzeugungen zu festigen. Sage dir selbst immer wieder die neuen Glaubenssätze vor, bis sie sich fest in deinem Unterbewusstsein verankert haben. Zum Beispiel könntest du sagen: „Ich bin gut genug, und ich verdiene Erfolg und Glück.“
Handeln:
Setze deine neuen Glaubenssätze in die Tat um und beobachte, wie sich dein Leben positiv verändert. Handle entsprechend deiner neuen Überzeugungen und erlaube dir, dich selbst anzuerkennen und zu schätzen. Indem du dich selbst positiv bestärkst und entsprechend handelst, wirst du feststellen, wie sich dein Selbstwertgefühl und deine Lebensqualität verbessern.
„Das groesste Geschenk, das du dir selbst und deiner Familie machen kannst, ist die Freiheit, deine Gedanken zu ändern.“
Fazit
Unsere Glaubenssätze prägen unser Leben maßgeblich. Doch wir haben die Macht, sie zu erkennen und zu verändern. Indem wir uns unseren negativen Überzeugungen stellen und neue, positive Denkmuster entwickeln, können wir unser volles Potenzial entfalten und ein erfülltes Leben als Mutter führen.
Die Arbeit an unseren Glaubenssätzen ist ein kontinuierlicher Prozess, der uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Doch sie birgt auch die Chance, uns selbst besser kennenzulernen und uns weiterzuentwickeln. Wenn wir den Mut haben, uns unseren Überzeugungen zu stellen, können wir neue Wege gehen und unser volles Potenzial entfalten.
In diesem Sinne lade ich dich ein, dich deinen eigenen Glaubenssätzen zu stellen und den Weg der Veränderung zu gehen. Du bist nicht allein auf diesem Weg – ich unterstütze dich gerne dabei!
Ich glaube an dich, und du solltest es auch tun.
Deine Jill